Aus der Arbeit des Gemeinderats

In der Letzten Gemeinderatssitzung wurde über einen zurückgestellten Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen zur Erweiterung des Naturwaldes beraten. Der Antrag bezog sich auf die Biodiversitätsstrategie der Bundesregierung von 2007. Im Vorfeld der Sitzung war zwischen den Fraktionen vereinbart worden zunächst eine Bestandsanalyse durch die Forstverantwortlichen durchzuführen hinsichtlich der Frage, wieviel Waldgebiet bereits jetzt unter Naturschutz steht. Darüber hinaus wurden die Forstexperten auch gebeten zu prüfen ob es weitere topografisch oder generell geeignete Waldflächen auf unserer Gemarkung gibt.

Der CDU-Fraktion war es darüber hinaus gehend ein besonderes Anliegen, den Wald gemarkungsübergreifend hinsichtlich der „Naturschutzstellung" zu überprüfen.

In der Gemeinderatssitzung präsentierten die Forstverantwortlichen Dr. Philipp Schweigler und unser Revierförster Bernd Niederer eine Übersicht über bereits bestehende Naturschutzbereiche und weitere sehr gut hierfür geeignete konkrete Flächen. (Hinweis: Die definierten Flächen können im amtlichen Teil des Gemeindeblattes nachgelesen werden). Im Wesentlichen entsprach die Fläche insgesamt der von der CDU-geführten Bundesregierung im Jahr 2007 festgelegten Biodiversitätsstrategie, wonach ca. 5 % des Waldgebietes national betrachtet unter Naturschutz gestellt werden sollten. Das bedeutet konkret, dass die hierbei festgelegten Waldbereiche dauerhaft aus der forstlichen Nutzung genommen werden. Die CDU Fraktion konnte damit diesem Antrag in dieser Form zustimmen.

Allerdings fehlte der CDU-Fraktion nach wie vor eine ganzheitliche Sicht der Dinge. Zum einen fehlte der gemarkungsübergreifende Blick auf den Wald (Gemarkungen Östringen, Angelbachtal, Mühlhausen und Staatswald) und zum anderen war es der CDU-Fraktion wichtig einer Bitte der Forstverantwortlichen zu entsprechen, und dem Wald insgesamt wieder mehr Fläche zu geben. Fraktionssprecher Hans Becker stellte daher noch folgende ergänzenden Anträge, denen dann auch der Gemeinderat einstimmig folgte:

  1. Die Gemeindeverwaltung wird aufgefordert mit der Stadt Östringen, bzw. den dort zuständigen Forstbehörden Verhandlungen aufzunehmen mit dem Ziel, das sich dem Bereich Altholz entlang Grenzgraben (Krötenbach) I/8 auf dortiger Gemarkung anschließende bzw. mit diesem Bereich zusammenhängende Gebiet (Fläche 2 Hektar) ebenfalls dauerhaft aus der forstlichen Nutzung zu nehmen.
  2. Der Gemeinderat verpflichtet sich langfristig dem Wald wieder mehr Fläche zu geben. In diesem Zusammenhang wird die Gemeinde im Benehmen mit den Forstverantwortlichen gebeten entsprechende Flächen nach Lage und Waldnähe zu identifizieren und mit den Eigentümern Verhandlungen aufzunehmen, entweder mit dem Ziel des Erwerbs oder dem Ziel der dauerhaften Verpachtung. Diese Gebiete sollten dann der Waldnutzung bzw. Waldaufforstung zur Verfügung gestellt werden.
  3. Alle Maßnahmen sind zu dokumentieren, im Forsteinrichtungswerk festzuschreiben und in regelmäßigen zeitlichen Abständen zu evaluieren.

In der Begründung dieser Anträge waren der CDU folgende Aspekte wichtig:

Nach Darstellung der Forstbehörde stehen schon jetzt 4,7 bis 5,7 % der Waldfläche auf der Gemarkung der Gemeinde Mühlhausen unter Naturschutz. Damit sind die in der Biodiversitätsstrategie der Bundesregierung formulierten Ziele bereits erreicht. Gleichwohl ist es sinnvoll, gemarkungsübergreifend bei zusammenhängenden Waldbereichen einen gemeinsamen Schutzbereich festzulegen. Unser wertvoller Wald macht nicht an Gemarkungsgrenzen oder an Eigentumsgrenzen halt, sondern ist zusammenhängend und ganzheitlich zu betrachten. Insofern sollte das zusammenhängende Gebiet am Krötenbach auch unter einen einheitlichen Schutzfaktor gestellt werden.

Die Waldfläche in der Welt, in unserem Land und auch in unserer Region wurde über die Jahrzehnte hinweg durch Siedlungsdruck oder Landwirtschaft oder durch andere von Menschenhand verursachte Nutzung sukzessive reduziert. Darüber hinaus leidet auch der bestehende Wald mehr denn je unter dem Klimawandel. Wald bindet CO 2 und jeder Hektar Wald zusätzlich kann einen wertvollen Beitrag zur CO 2 Reduktion leisten. Insofern ist es neben den aktuellen Maßnahmen zur Rettung unserer bestehenden Wälder an der Zeit, dem Wald insgesamt wieder mehr Raum und Fläche (zurück) zu geben. Uns ist bewusst, dass dies Konflikte mit der Landwirtschaft hervorrufen kann. Gleichwohl sehen wir Chancen und Möglichkeiten einen Interessenausgleich herbeizuführen. Hierzu ist ein intensiver Dialog mit den unterschiedlichen Nutzern notwendig. Zur langfristigen Zielerreichung sind entsprechende Finanzmittel seitens der Gemeinde dafür bereit zu stellen.

Für die CDU Fraktion

Hans Becker

« Aus der Arbeit des Gemeinderats !!! ABGESAGT !!! Sicher leben in Baden-Württemberg »

Jetzt teilen: