Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch besuchte gemeinsam mit Karl Klein MdL und Claudia Martin MdL das Tairnbacher Dorflädl eG und lobte das herausragende bürgerschaftliche Engagement

Mühlhausen. Hoher politischer Besuch in Mühlhausen: Auf Initiative des Landtagsabgeordneten Karl Klein besuchten Friedlinde Gurr-Hirsch MdL, Staatssekretärin im Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, und die Landtagsabgeordnete Claudia Martin in Begleitung des CDU-Vorsitzenden Peter Becker und weiterer CDU-Mitglieder das Tairnbacher Dorflädl eG.

Die beiden Dorflädl-Vorstände Rüdiger Egenlauf und Volker Maier begrüßten die Besucher herzlich in der Einrichtung, die „vor 5 Jahren mit viel Herzblut gegründet wurde“ und berichteten aus dem Alltag:

„Wir haben rund 30 Ehrenamtliche im Team, jeden Monat leisten alle zusammen rund 350 Stunden. Ferner sind unter anderem vier geringfügig Beschäftigte für das Dorflädl tätig. Es gibt im Laden rund 1000 Artikel, aufgrund der Platzverhältnisse kann das keine Riesenvielfalt sein, aber das Grundsortiment stimmt und wir legen Wert auf regionale Produkte.“

Allerdings herrscht nicht nur eitel Sonnenschein. „Wir sind permanent auf Kante genäht und knapsen immer wieder am Existenzminimum. Wir schauen, wo wir Einsparungen erzielen können und haben aufgrund des sehr hohen Eigenstrombedarfs jetzt auch eine Photovoltaikanlage. So kämpfen wir Jahr für Jahr, Rücklagen können wir im Moment keine bilden. Im Jahr 2017 hatten wir 512 Euro plus, daran sieht man, wie eng das alles bei uns ist. Wir beten jede Nacht darum, dass keines unserer Kühlgeräte kaputt geht“, sagte Egenlauf. Das Dorflädlteam bietet auch einen Homeservice für ältere oder kranke Bürger an: „Die rufen uns an und sagen, was sie brauchen. Wir liefern auch, wenn es zu schwer zum Tragen ist. Bei uns gibt es kein Nein, wir machen es für unser Dorf.“ Auch der soziale Aspekt beispielsweise durch Begegnungen und Gespräche im Laden sei nicht zu vernachlässigen. Eine gute Resonanz bei den älteren Mitbürgern sei vorhanden, die junge Menschen indes fehlten.

Volker Maier: „Viele merken noch nicht, wie wichtig diese Einrichtung ist. Solange man mobil ist, stellt sich für viele diese Frage noch nicht.“

Staatssekretärin Gurr-Hirsch zeigte sich sehr beeindruckt von dem Tairnbacher Dorflädl: „Das ist herausragendes bürgerschaftliches Engagement. Also: Bei Euch würde ich auch mitmachen.“ Klar machte sie jedoch auch: Eine finanzielle Unterstützung seitens des Landes in den laufenden Betrieb sei rechtlich nicht möglich, das sei „landauf und landab das Problem.“

Das wusste auch Karl Klein MdL, der nach Möglichkeiten sucht, dem Dorflädl zu helfen: „Wir machen uns Gedanken über die Stärkung des ländlichen Raums und da gehören solche Einrichtungen auch dazu. Wenn ein solche Einrichtung da ist, dann sollte man sie auch nutzen.“ Klein nutzte die Gelegenheit, dem Team des Dorflädls zu danken: „Ohne Ihr Ehrenamt geht hier gar nichts. Der Dorfladen lebt von dem Herzblut einiger Bürger, die sich vorbildlich einbringen. Dafür möchte ich Ihnen ein herzliches Dankeschön sagen.“

Abschließend wurden die Tairnbacher Hohlwege besichtigt, die zu jeder Jahreszeit ein besonderes Naturerlebnis bieten. (Text/Fotos: Matthias Busse)

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